Cardmarket oder eBay? Pokémon Karten verkaufen (2025 Guide)

Cardmarket oder eBay? Der ultimative Guide für den Verkauf deiner Pokémon-Karten 2025

Im Leben jedes Sammlers kommt der Moment: Die doppelten Karten stapeln sich, die Sammelziele ändern sich oder es ist einfach an der Zeit, Platz für Neues zu schaffen. Doch kaum ist die Entscheidung gefallen, steht die große Frage im Raum: Wo ist der beste Ort, um meine Pokémon-Karten zu verkaufen? Schnell kristallisieren sich zwei Giganten heraus: Cardmarket, der hochspezialisierte TCG-Marktplatz für Europa, und eBay, der globale Allrounder mit einer unerreichten Reichweite.

Beide Plattformen können zum Erfolg führen, aber sie sind für unterschiedliche Verkaufsstrategien, Kartentypen und Verkäufer-Ziele optimiert. Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Dieser Guide ist deine ultimative Entscheidungshilfe. Wir analysieren datenbasiert die entscheidenden Kriterien und zeigen dir, welche Plattform für dich die richtige ist, damit du am Ende den maximalen Erlös für deine Schätze erzielst.

Cardmarket oder eBay? Die 5 entscheidenden Kriterien für deine Wahl

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, vergleichen wir Cardmarket und eBay anhand von fünf Kernkriterien. Sie bilden das Gerüst deiner Verkaufsstrategie und helfen dir abzuwägen, was dir persönlich am wichtigsten ist: maximaler Gewinn, höchste Sicherheit oder größtmögliche Bequemlichkeit.

  1. Kosten & Gebühren: Wo bleibt am Ende mehr vom Erlös für dich übrig?
  2. Die Zielgruppe: Wen erreichst du auf welcher Plattform am besten?
  3. Sicherheit & Verkäuferschutz: Wo sind deine Karten und dein Geld am sichersten?
  4. Der optimale Verkaufstyp: Welche Karten und Produkte gehören wohin?
  5. Handhabung: Was passt besser zu deinem Workflow?

1. Kosten & Gebühren: Wo bleibt am Ende mehr vom Erlös?

Der offensichtlichste Unterschied und oft der erste Gedanke für viele Verkäufer sind die Kosten. Ein paar Prozentpunkte Gebühr können bei einer wertvollen Sammlung schnell hunderte von Euro ausmachen.

eBay: Der Gebühren-Champion für Privatverkäufer

Hier hat eBay in den letzten Jahren einen entscheidenden Schritt gemacht: Für Privatverkäufer in Deutschland fallen seit 2023 keine Verkaufsgebühren an. Das bedeutet, der erzielte Verkaufspreis ist (abgesehen von den Versandkosten) dein Brutto-Gewinn. Diese Regelung macht eBay finanziell extrem attraktiv, besonders wenn man den Verkauf als Privatperson ohne gewerbliche Absichten betreibt. Kosten können lediglich für optionale Zusatzleistungen wie eine auffälligere Platzierung deines Angebots anfallen.

Lies mehr hierzu auf der offiziellen Gebührenseite von eBay für Privatverkäufer (https://www.ebay.de/verkaeuferportal/kosten-und-gebuehren/private-verkaeufer).

Cardmarket: Das transparente 5-%-Provisionsmodell

Cardmarket verfolgt ein anderes, aber ebenso transparentes Modell. Die Plattform erhebt eine

Verkaufsgebühr von 5 % auf jeden erfolgreichen Verkauf. Diese Provision wird direkt vom Verkaufserlös einbehalten. Auch wenn dies auf den ersten Blick teurer erscheint, finanziert diese Gebühr eine der Kernfunktionen der Plattform: den Treuhandservice, der maßgeblich zur Sicherheit für Käufer und Verkäufer beiträgt.

Zwischenfazit: Klarer Kostenvorteil für eBay

Rein aus finanzieller Sicht ist das Rennen eindeutig: Für private Verkäufer ist eBay die günstigere Plattform. Der Wegfall der Verkaufsgebühren ist ein massiver Vorteil, der besonders bei hochpreisigen Karten direkt im Geldbeutel spürbar ist. Doch wie wir sehen werden, sind die Kosten nur eine Seite der Medaille.

2. Die Zielgruppe: Wen erreichst du wo am besten?

Ein Produkt an das falsche Publikum zu verkaufen ist frustrierend und selten profitabel. Cardmarket und eBay sind hier wie zwei völlig unterschiedliche Welten. Die Wahl der Plattform entscheidet darüber, ob dein Angebot von einem Kenner oder einem Gelegenheitskäufer gesehen wird.

Cardmarket: Der Marktplatz der Kenner, Spieler und Sammler

Auf Cardmarket tummelt sich die europäische TCG-Community. Die Käufer hier sind in der Regel selbst erfahrene Sammler oder aktive Spieler. Sie wissen genau, was sie suchen, sei es die letzte fehlende Karte zur Vervollständigung eines Master-Sets oder vier Exemplare einer bestimmten Trainerkarte für ihr nächstes Turnierdeck.

Der Vorteil: Dieses Fachpublikum kennt den Wert der Karten und ist bereit, für gut erhaltene Einzelkarten einen fairen Marktpreis zu zahlen. Du musst hier seltener über den Zustand oder den Preis diskutieren. Die Nachfrage nach Nischenkarten oder spielstarken „Staples“ ist konstant hoch.

eBay: Der globale Riese für Investoren und Gelegenheitskäufer

eBay ist ein gigantischer, globaler Marktplatz, der ein wesentlich breiteres Publikum anzieht. Hier findest du nicht nur den TCG-Spieler, sondern auch den High-End-Investor, der nach einer PSA 10 Vintage-Karte sucht, Eltern, die ein Geburtstagsgeschenk kaufen, und den Nostalgiker, der einfach nur ein Stück Kindheit zurückhaben möchte.

Der Vorteil: Die schiere Reichweite ist unübertroffen. Besonders für Produkte, die eine breite emotionale Anziehungskraft haben – wie komplette Sammlungen, originalverpackte Produkte oder Karten ikonischer Pokémon wie Glurak und Pikachu – kann das Auktionsformat Bieterwettstreits entfachen und die Preise in die Höhe treiben. Für hochpreisige, gegradete Sammlerstücke ist eBay der etablierte Standard.

Zwischenfazit: Es kommt darauf an, WAS du verkaufst

Die Wahl ist strategisch: Möchtest du viele verschiedene Einzelkarten an ein sachkundiges Publikum verkaufen, das deren Wert kennt? Dann ist Cardmarket dein Spielfeld. Möchtest du jedoch ein Produkt mit breiter Anziehungskraft (Sammlung, gegradete Karte, versiegeltes Display) an ein möglichst großes Publikum verkaufen und das Potenzial einer Auktion nutzen? Dann ist eBay die bessere Wahl.

3. Sicherheit & Verkäuferschutz: Wo ist dein Geld sicherer?

Ein reibungsloser Verkauf steht und fällt mit dem Vertrauen in die Plattform. Sowohl Cardmarket als auch eBay haben Systeme etabliert, um Transaktionen abzusichern. Ihre Herangehensweise und die damit verbundenen Sicherheiten für dich als Verkäufer unterscheiden sich jedoch grundlegend.

Cardmarkets Treuhandservice: Das Sicherheitsnetz für Verkäufer

Cardmarket setzt auf ein integriertes Treuhandservice-System, das für alle Bestellungen über 25 € verpflichtend ist. Der Prozess ist einfach und genial: Der Käufer bezahlt den Kaufbetrag nicht direkt an dich, sondern auf ein Zwischenkonto von Cardmarket. Erst wenn du die Ware verschickt hast und der Käufer den Erhalt der Karten bestätigt, gibt Cardmarket das Geld für dich frei.

Der Vorteil: Dieses System bietet dir als Verkäufer maximale Sicherheit. Du versendest deine Karten immer mit dem Wissen, dass die Zahlung bereits gesichert ist. Das Risiko von Zahlungsausfällen oder betrügerischen Behauptungen, die Zahlung sei nicht erfolgt, wird dadurch drastisch minimiert.

eBays Käuferschutz: Ein zweischneidiges Schwert

eBay ist bekannt für seinen starken Käuferschutz. Das ist für Käufer ein Segen, kann für Verkäufer aber zu einem Risiko werden. In Streitfällen, in denen ein Käufer behauptet, die Ware sei nicht angekommen oder entspräche nicht der Beschreibung, tendiert eBay oft dazu, zugunsten des Käufers zu entscheiden.

Der Vorteil und die Absicherung: Natürlich schützt eBay auch Verkäufer, aber nur, wenn diese sich exakt an die Spielregeln halten. Die absolut wichtigste Regel lautet:

Versende wertvolle Karten IMMER mit einer Sendungsverfolgung. Ein Sendungsbeleg ist dein stärkster und oft einziger Beweis im Falle einer Auseinandersetzung. Ohne diesen Nachweis hast du bei Problemen kaum eine Chance und verlierst im schlimmsten Fall Ware und Geld.

Zwischenfazit: Cardmarket bietet die berechenbarere Sicherheit

Während man auf beiden Plattformen sicher verkaufen kann, bietet das System von Cardmarket für Verkäufer die transparentere und kontrollierbarere Sicherheit. Der Treuhandservice ist ein proaktives Sicherheitsnetz, das viele Probleme von vornherein verhindert. Auf eBay bist du als Verkäufer stärker in der Pflicht, dich durch lückenlose Dokumentation (Sendungsverfolgung) selbst abzusichern.

4. Der optimale Verkaufstyp: Welche Karten gehören wohin?

Nicht jedes Pokémon-Produkt ist für jede Plattform gleich gut geeignet. Eine erfolgreiche Verkaufsstrategie bedeutet, die Stärken der jeweiligen Seite gezielt für deine spezifischen Artikel zu nutzen. Hier ist eine klare Aufschlüsselung.

Einzelkarten („Hits“ & Deck-Karten): Die klare Domäne von Cardmarket

Wenn du viele verschiedene Einzelkarten verkaufst – seien es wertvolle „Hits“ aus neuen Sets oder spielstarke Trainerkarten – ist Cardmarket unschlagbar. Der Verkaufsprozess ist stark standardisiert und darauf ausgelegt, schnell eine große Anzahl unterschiedlicher Karten einzustellen, ohne für jede einzelne Fotos machen und eine Beschreibung tippen zu müssen. Das fachkundige Publikum sucht gezielt nach diesen Karten und sorgt für eine hohe Nachfrage.

Konvolute & komplette Sammlungen: Die Stärke von eBay

Möchtest du eine ganze Sammlung oder ein großes Konvolut auf einen Schlag verkaufen, ist eBay die bessere Wahl. Das Auktionsformat eignet sich perfekt dafür, den Marktwert eines gemischten Pakets durch die Gebote einer breiten Käuferschaft zu ermitteln. Die riesige Reichweite erhöht die Chance, Bieterwettstreits zu entfachen und so einen Preis zu erzielen, der oft über dem liegt, was ein einzelner Händler zahlen würde.

Gegradete Karten & Sealed Products: Eindeutig eBay

Für hochpreisige Sammlerstücke gibt es keine zwei Meinungen: eBay ist der führende Marktplatz. Die Zielgruppe der Investoren ist hier am stärksten vertreten, und die weltweite Reichweite sorgt für maximale Sichtbarkeit deiner Schätze. Egal ob es sich um eine von PSA oder CGC bewertete Karte oder ein originalverpacktes Display aus einem älteren Set handelt – die höchsten Preise erzielst du hier.

Bulk / Massenware: Eine strategische Entscheidung

Für die große Masse an günstigen Common- und Uncommon-Karten („Bulk“) ist der Einzelverkauf selten lohnenswert. Hier hast du zwei sinnvolle Optionen: Entweder verkaufst du den Bulk als großes Kilogramm-Paket per Auktion auf eBay an Bastler oder Wiederverkäufer. Oder du wählst den bequemsten Weg und verkaufst den Bulk zu einem festen Kilopreis direkt an einen der vielen professionellen Händler, die einen solchen Ankauf anbieten.

5. Handhabung & Benutzerfreundlichkeit: Was passt zu deinem Workflow?

Zeit ist Geld, das gilt auch beim Kartenverkauf. Der Prozess des Einstellens und Verwaltens deiner Angebote unterscheidet sich auf beiden Plattformen erheblich und spricht unterschiedliche Verkäufertypen an.

Cardmarket: Effizient für den Massenverkauf

Cardmarket ist auf maximale Effizienz für den Verkauf vieler verschiedener Einzelkarten ausgelegt. Der Prozess ist stark standardisiert: Du suchst die exakte Karte aus dem Katalog, wählst den Zustand und die Sprache, legst deinen Preis fest und fügst das Angebot hinzu. Fertig. Du musst keine eigenen Fotos hochladen oder lange Beschreibungen texten. Dieser schlanke Workflow ist ein Segen, wenn du hunderte verschiedene Karten aus deiner Sammlung listen möchtest, und macht den Verkauf in der Masse extrem schnell.

eBay: Flexibel mit mehr Aufwand

Das Einstellen auf eBay ist ein kreativerer, aber auch aufwendigerer Prozess. Jedes Angebot ist ein eigenes Inserat, für das du einen ansprechenden Titel formulieren und vor allem aussagekräftige Fotos von Vorder- und Rückseite erstellen musst. Das gibt dir die volle Kontrolle über die Präsentation deiner Karten, kostet aber pro Karte deutlich mehr Zeit. Für den Verkauf von wenigen, sehr wertvollen Einzelkarten oder einem großen Konvolut ist dieser Mehraufwand gerechtfertigt, um das Produkt optimal in Szene zu setzen.

Fazit & klare Handlungsempfehlung: Die hybride Strategie als Königsweg

Wie der Vergleich zeigt, gibt es nicht den einen Sieger für alle Verkäufe. Die wahre Stärke liegt darin, beide Plattformen als Werkzeuge zu verstehen und sie gezielt für das einzusetzen, was sie am besten können.

Für einen schnellen Überblick, hier die Stärken und Schwächen auf einen Blick:

KriteriumCardmarketeBay
Kosten (Privat)5 % ProvisionKeine Gebühren
ZielgruppeSpezialisten & SpielerGlobale Masse & Investoren
SicherheitSehr hoch (Treuhand)Gut (mit Sendungsnachweis)
Ideal für…Einzelkarten („Hits“)Sammlungen, Graded Cards
HandhabungSehr schnell & effizientFlexibel, aber aufwendiger

Nutze Cardmarket für…

…den gezielten Verkauf deiner wertvollen Einzelkarten („Hits“) und spielstarken Deck-Karten an ein Fachpublikum zu stabilen, fairen Marktpreisen. Die schnelle Handhabung und die hohe Sicherheit machen die Plattform zum idealen Ort, um Dutzende oder Hunderte verschiedene Karten effizient zu Geld zu machen.

Nutze eBay für…

…den Verkauf deiner kompletten Sammlung (Konvolut), deiner gegradeten Schätze und versiegelter Produkte. Die enorme Reichweite und das Auktionsformat sind perfekt, um den Wert dieser emotionalen oder hochpreisigen Produkte durch Bieterwettstreits zu maximieren – und das für Privatverkäufer komplett gebührenfrei.

Empfehlung

Für die absolute Mehrheit aller Sammler, die einen fairen Preis erzielen wollen, ohne jahrelang jede einzelne Karte zu verkaufen, ist die

hybride Methode die mit Abstand beste Strategie. Sie kombiniert das Beste aus beiden Welten:

  1. „Pick the Cherries“: Verkaufe deine wertvollsten Einzelkarten („Hits“) über Cardmarket, um deren vollen Wert bei einem Fachpublikum zu realisieren.
  2. „Sell the Rest“: Verkaufe den großen Rest – sei es die gesamte restliche Sammlung, Konvolute oder deinen „Bulk“ – als ein großes Paket über eine Auktion auf eBay.

So nutzt du die Stärken beider Plattformen, um deinen Aufwand zu minimieren und deinen finanziellen Ertrag zu maximieren.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Verkauf auf Cardmarket & eBay

1. Wo verkaufe ich am besten teure Einzelkarten wie „Alternate Arts“? Für wertvolle Einzelkarten ist Cardmarket oft die bessere Wahl. Dort triffst du auf ein Fachpublikum, das den Wert seltener Karten kennt und bereit ist, stabile Marktpreise zu zahlen. Der Verkaufsprozess ist zudem auf Effizienz für viele verschiedene Einzelkarten ausgelegt.

2. Ist der Verkauf auf eBay für Privatverkäufer wirklich komplett kostenlos? Ja, seit 2023 erhebt eBay in Deutschland keine Verkaufsgebühren mehr für private Verkäufer. Das macht die Plattform finanziell sehr attraktiv. Kosten fallen nur an, wenn du optionale Zusatzleistungen wie besondere Hervorhebungen deines Angebots buchst.

3. Welche Plattform ist sicherer für mich als Verkäufer? Cardmarket bietet durch seinen Treuhandservice eine berechenbarere Sicherheit. Das Geld des Käufers wird verwahrt, bis dieser den Erhalt der Ware bestätigt, was dich vor Zahlungsausfällen schützt. Auf eBay ist ein Versand mit Sendungsverfolgung unerlässlich, um dich im Streitfall abzusichern.

4. Ich möchte meine gesamte Sammlung auf einmal loswerden. Wo mache ich das am besten? Für den Komplettverkauf einer Sammlung oder eines großen Konvoluts ist eBay die ideale Plattform. Das Auktionsformat und die riesige, breite Zielgruppe können durch Bieterwettstreits den Preis maximieren.

5. Was ist die beste Strategie, wenn ich sowohl Einzelkarten als auch eine Sammlung habe? Die effektivste Methode ist die „hybride Strategie“. Verkaufe deine wertvollen Einzelkarten („Hits“) auf Cardmarket, um deren vollen Wert zu realisieren. Den großen Rest verkaufst du anschließend als Gesamtpaket auf eBay.

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